Unser Umzug


Über 10 000 Teppiche hat SHIRIN, fliegenderteppich, in Pfäffikon SZ an Lager. Jetzt wird gezügelt – von der Churerstrasse 158 in die Nummer 154. Und die Leser der «Obersee Nachrichten» profitieren: Im Monat August gibt’s einen kostenlosen Kontroll-Service für Ihre Orientteppiche.

Ein Teil des Unternehmens war schon an der Churerstrasse 154 – jetzt kommt alles im Etzelpark unter ein Dach. Mustafa Kashi (69), diplomierter Orientteppich-Experte und Besitzer von SHIRIN, hat eine äusserst spannende Lebensgeschichte: 1955 als Sohn eines persischen Erdöl-Ministers geboren, geniesst er die Nähe seines Vaters zu Mohammad Reza Schah Pahvlavi, dem Monarchen. Im Alter zwischen 12 und 14 darf er seinen Vater, Mitbegründer der Organisation Erdöl exportierender Staaten OPEC, zu den Treffen mit dem Schah begleiten. Im Palast spielt Mustafa mit den Kindern des Monarchen. Zweimal im Jahr geniesst Kashis Familie in Schahs Villa Suvretta in St. Moritz Gastrecht.

Kashi studiert ab 1970 an der Kunstakademie der Uni Teheran Kunst und Orientteppiche. Weitere Studien in den USA und England waren geplant, sein Vater wollte ihm später einen Job bei der OPEC verschaffen. Doch Anfang 1979 kommt’s in Persien (heute Iran) zur grossen Revolution. Der Schah wird gestürzt. Nach dem gewaltvollen Ende der Monarchie übernimmt Revolutionsführer Ajatollah Chomeini.

Schon einen Monat zuvor sieht Kashis Vater sah das Unheil kommen. «Er sagte mir, ich müsse das Land verlassen. Sonst würde ich umgebracht.»

Kashi fliegt in die Schweiz. Seinen Vater sieht er nie wieder, er wird, wie fünf andere Minister auch, umgebracht.

Kashis Eltern besassen vor der Revolution ein geschätztes Vermögen von 150 Millionen. Einen Teil davon will Kashi drei Jahre später zurückholen. Ohne Erfolg. «Mein Anwalt rief mich eines Tages um zehn Uhr abends an und sagte mir: Ich habe ein Ticket für dich für den Swissair-Flug von morgen früh um sieben. Wenn du nicht fliegst, erlebst du den morgigen Abend nicht mehr.»

Im Gepäck hat Kashi nur einen äusserst wertvollen Teppich. Seit seiner Geburt hing der 1815 in Kaschan im zentralen Hochland von Persien geknüpfte Naturseiden-Kaschan in seinem Schlafzimmer. Jetzt schmückt er Kashis Büro in Pfäffikon. Löwen, Affen, Panther und ein Lebensbaum mit Granatäpfeln sind auf dem 209 Jahre alten Teppich zu erkennen. «Dieses Familienerbstück hat einen symbolischen Wert von einer halben Million», sagt Kashi, «vor der Corona-Pandemie wollte ihn das Landesmuseum, aber dieser Teppich ist unverkäuflich.»

Wichtig zu wissen für alle Orientteppich-Besitzer: Alle drei bis fünf Jahre sollte ein Teppich gereinigt werden – sonst können sich Pilze oder Milben ausbreiten.

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